Im Kanton Bern kommen drei der vier in der Schweiz einheimischen Schlafmäuse vor: der Siebenschläfer Glis glis, die Haselmaus Muscardinus avellanarius und der Gartenschläfer Eliomys quercinus. Mit artenreichen Hecken und gut strukturierten Waldrändern und Waldinnenräumen besiedeln sie Flächen, welche auch für zahlreiche andere Arten von Bedeutung sind.
Seit geraumer Zeit leiden unsere Schlafmäuse unter dem Verlust und der Zerstückelung ihres Lebensraums. Trotz ihres charismatischen Aussehens sind die Vorkommen der Schlafmäuse im Kanton Bern nur lückenhaft bekannt. Dadurch fehlen die Grundlagen für gezielte Schutz- und Fördermassnahmen, nicht nur für die drei Arten selber, sondern auch für ihre wertvollen Lebensräume.
Das Projekt hat die Erarbeitung eines Aktionsplans zum Ziel. Dazu werden fundierte Grundlagen für die Erhaltung und Förderung der drei Schlafmäuse im Kanton Bern erarbeitet. Die Tätigkeiten umfassen die Aufarbeitung und Neuerfassung von Vorkommen der Schläfer im Kanton Bern durch Citizen Science im ganzen Kanton Bern sowie Felderhebungen in fünf ausgewählten Gebieten. Mit diesen Daten werden die Ansprüche der Arten gemäss Literatur für den Kanton Bern verifiziert und reale Verbreitungslücken identifiziert. Durch artspezifische Habitatanalysen werden potenzielle Lebensräume für den Kanton Bern lokalisiert. Mit dem frühzeitigen Einbezug zentraler Akteure und konkreter Vor-schläge für Schutzmassnahmen wird mit dem Aktionsplan ein wirksames Instrument für den Schutz unserer Schläferarten bereitgestellt.
2021 - 2024
Umweltbüro UNA und Wildtierbüro Quadrapoda
Das Projekt Aktionsplan für die Schläfer im Kanton Bern wird unterstützt von Bundesamt für Umwelt BAFU, Abteilung für Naturförderung des Kantons Bern, Stierli-Stiftung, sowie
Annina Zollinger Fischer, annina.zollinger@verein-minimus.ch